Jeder Mensch glaubt an irgendetwas. Dieser Glaube muss nicht zwingend an einen Gott gerichtet sein, vielmehr macht sich im Wandel unserer Gesellschaft die Formierung von Glaubenssätzen bemerkbar, die sich als tiefe Überzeugungen im Leben jedes einzelnen Menschen manifestieren und ihnen als sinnstiftende Orientierung dienen. Ich, Denise Stell, habe mich daher gefragt: Woran glauben Menschen unterschiedlichen Alters mit unterschiedlichen Lebensgeschichten – abhängig von Erfahrungen und Begegnungen, die sie bisher im Leben gemacht haben und die sie auf unterschiedliche Art und Weise nachhaltig prägen?

Sechs FLINTA*-Personen im Alter zwischen 19 und 75 Jahren haben mit mir diese Frage diskutiert. Elsa, Melanie, Christina, Jo, Margit und Bärbel haben mir von ihren ganz unterschiedlichen Glaubenssätzen und Überzeugungen erzählt. In einem Vorgespräch haben wir dafür zunächst über Glaubenssätze im Allgemeinen gesprochen, um im Anschluss daran 12 von mir mitgebrachte Überthemen zu diskutieren: Armut, Krieg, Liebe, Freiheit, Gesundheit, Gemeinschaft, Arbeit, Soziale Medien, Religion, Seele & Geist, Klima und Bildung. Alle Protagonist*innen haben dabei ein Thema für sich ausgewählt, mit dem sie einen Glaubenssatz verbinden.

Welche Erlebnisse im Leben haben zu dem eigenen Glaubenssatz geführt? Inwiefern beeinflusst dieser den eigenen Alltag und zwischenmenschliche Beziehungen? Welche Wertvorstellungen stecken hinter der Überzeugung? Herausgekommen ist ein dokumentarisches Video-Projekt auf TikTok, in dem die Protagonist*innen nicht nur ihre eigenen Glaubenssätze erklären und reflektieren, sondern auch ihren persönlichen Bezug zu den Überzeugungen der anderen Personen offenlegen.

Das Projekt soll zum Nachdenken anregen aber vor allem aufzeigen: Woran jeder einzelne Mensch glaubt, ist von sehr individuellen Faktoren abhängig und beeinflusst letztlich die Art und Weise, wie wir denken, handeln und wonach wir streben.